Ein Schlaganfall ist eine plötzlich auftretende Erkrankung des Gehirns infolge entweder eines Gefäßverschlusses ( 80% - 85% der Fälle ) oder einer Blutung ( 15% - 20% der Fälle ). Wir haben ca. 200000-250000 neue Schlaganfälle in Deutschland pro Jahr, das bedeutet ca. 550-650 Menschen in Deutschland täglich. Der Schlaganfall ist die dritthäufigste Todesursache nach Herzerkrankungen und Krebs in Deutschland und die häufigste Ursache für eine Dauerbehinderung beim Erwachsenen. Ca. 800000 Schlaganfallerkrankte gibt es in Deutschland pro Jahr.
Als Ursache kommt häufig eine Herzrhythmusstörung ( Vorhofflimmern ) in Frage. Aber auch ein Verschluss oder hochgradige Verengung einer Hirn versorgenden Arterie durch Ablagerungen kann zu einem Schlaganfall führen. Eine weitere Ursache ist der Verschluss der kleinen Hirngefäße z. B. im Rahmen des Bluthochdrucks oder Zuckererkrankung. Bei jüngeren Menschen ist häufig ein Gefäßwandeinriss oder eine persistierende Verbindung zwischen den Vorhöfen, ein so genanntes persistierendes Foramen ovale die Ursache.
Therapeutisch besteht aktuell die Möglichkeit einer intravenösen Thrombolyse, mit der in den ersten Stunden ( 4,5 Studen Zeitfenster ) nach Auftreten des Schlaganfalls das Gerinnsel in einer Gehirnarterie wieder aufgelöst werden kann. In einigen Fällen wird auch eine so genannte Thrombektomie ähnlich wie beim Herzinfarkt in speziellen Zentren durchgeführt, wobei durch einen Katheter mit gelegentlich auch Einsatz einer Gefäßstütze die verschlossene Gehirnarterie wieder kanalisiert und die Blut- bzw. Sauerstoffversorgung des betroffenen Hirnareals wieder hergestellt wird.
Darüber hinaus sind gefäßchirurgische und interventionell radiologische ( Stent-gestützte Erweiterung der Halsschlagader ) bei hochgradigen Verengungen eine weitere Therapieoption.